Ein paar Worte zum Mamasein

Nun bin ich schon seit 2 1/2 Monaten Mama und natürlich habe ich noch nicht alle Situationen erlebt, aber man ist mittlerweile ziemlich eingespielt und der Alltag ist vorhanden. Ein paar Leserinnen wünschten sich ein paar Worte zum Mamasein, vor allem als Studentin und wie ich etwas mache, und daher tippe ich mal ein paar Zeilen zu unserem Alltag, auch wenn es seltener so persönlich auf dem Blog zugeht. 
Unser Tagesablauf ist im Moment meistens gleich. Um 6 Uhr werden wir meistens das erste Mal wach, bzw. das Baby und ich, und dann stille ich. Wir schlafen danach weiter und gegen 8-08:30 meldet sie sich das nächste Mal. Dann stehen wir meistens auch schon bald auf, mein Mann macht sich Arbeitsfertig und ich mache unsere Tochter fertig für den Tag (wickeln, waschen, anziehen - das übliche halt). Danach hängt es davon ab, was wir für den Tag geplant haben - manchmal spielen wir, kuscheln noch, gehen in die Stadt, gehen einkaufen oder spazieren. Sie schläft meistens nach jeder Mahlzeit auch irgendwann ein, in der Zeit mache ich dann den Haushalt, etwas für die Uni, gehe duschen und mache mich fertig. Manchmal nutze ich die Zeit dann auch zum bloggen oder Mails beantworten - was halt so anliegt. Ihre Schlafphasen sind oft so 2-3h, bis sie das nächste Mal Hunger bekommt, manchmal aber auch länger. In der Zeit kann ich also einiges erledigen, aber manchmal lümmele ich natürlich auch gerne nur auf der Couch und lese etwas oder entspanne mich. Im Normalfall macht mein Mann gegen 20-21 Uhr Feierabend und wir essen gemeinsam und ich habe für den Rest des Abends "frei", abgesehen vom Stillen. Wenn ich z.B. für eine Klausur lernen muss, mache ich das dann auch oft noch, wenn ich Tagsüber mein Tagespensum noch nicht erreicht habe. Man kann nun mal einen Tag mit Kind nicht haargenau planen, aber das ist überhaupt nicht schlimm :) Unsere Kleine trinkt dann gegen 22:30-23:00 Uhr das letzte Mal und schläft dann auch bis zum nächsten Morgen durch. Sie schläft schon seit Anfang an viel und laut meiner Mutter, kommt sie da ganz nach mir. Ich war als Kind genauso. Ich habe auch nur geweint, wenn ich Hunger hatte, die Windel voll war oder ich so müde war, dass ich nicht selbst einschlafen konnte. Und so ist es bei unserer Motte auch. Das kann sich natürlich jederzeit ändern, aber jeder sagt mir, dass es sehr selten ist und der Charakter eines Kindes sich schon im Bauch entwickelt und sich in den ersten Wochen des Lebens zeigt. :) 
Ab März beginnt dann die Uni wieder "Vollzeit" und ich werde wieder Kurse mit Anwesenheitspflicht besuchen. Im Moment habe ich nur Vorlesungen, davon 2 Online-Vorlesungen (die man sowieso nur von Zuhause aus macht, es werden keine gehalten) - also alle ohne Anwesenheitspflicht und ich arbeite von Zuhause aus. Das klappt auch sehr gut, habe ich in den letzten Semestern auch schon öfter gemacht, als ich für eine Vorlesung angemeldet war, sie aber wegen anderen Kursen nicht besuchen konnte und somit nur zur Prüfung gegangen bin. Und ehrlich gesagt, machen das irgendwie über die Hälfte aller Studenten bei uns. Ich bin da eher von der "Streberfraktion" und war regelmäßig in allen, außer wenn man merkt, der Prof. liest nur von den Folien ab, da kann man die Zeit auch anders nutzen und von Zuhause lernen ;) Dadurch, dass ich jetzt aber nur noch ein Studium zu bewältigen habe, ist es natürlich viel weniger und ich habe dann keine 35-38 Wochenstunden mehr an der Uni, wie es in den letzten Semestern der Fall war. Natürlich ist es mit Kind nicht so "einfach" wie vorher, man muss organisierter sein, einige Kurse müssen so geplant werden, dass mein Mann, Schwester/Schwager oder die Kinderbetreuung an der Uni Zeit haben, wenn ich dort hin muss oder ich besuche die Blockveranstaltungen, die meistens so gelegt sind, dass auch berufstätige dorthin können - sprich Freitag/Samstag. Und natürlich, wenn das Kind mal krank wird oder zu einem Termin muss, muss man einen Kurs auch mal sausen lassen und das etwas lockerer nehmen. Zum Glück sind bei uns an der Uni eigentlich alle sehr verständlich und im Notfall muss ein Kurs sonst nun mal noch mal gemacht werden. Ich stresse mich wirklich nicht, es war meine Entscheidung im Studium ein Kind zu bekommen, weil ich der Meinung bin, dass es für mich der beste Zeitpunkt war und wenn ich am Ende ein Semester länger studieren muss, ist das für mich kein Weltuntergang. Nie wieder habe ich so viel Flexibilität wie jetzt und das genieße ich. Nun habe ich ein wunderbares, schönes, kleines Mädchen und sie erfüllt mich jeden Tag mit so viel Liebe, dass ich sie für kein Geld der Welt, für kein Studium auf der Welt, jemals wieder hergeben würde. Diese bedingungslose Liebe ist einfach unfassbar und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Natürlich habe ich das Glück, dass wir bisher ein sehr pflegeleichtes und liebes Baby haben und wir mit allem so entspannt sind und sich das scheinbar auch auf unser Kind ausstrahlt, aber ich denke, mit Organisation bekommt das jeder hin, der es möchte. Man darf nur nicht vergessen, dass alles nicht mehr so schnell geht und wenn das Baby einen braucht, man aufhören muss und sich dem Kind widmet. Aber ehrlich gesagt, sind solche "Pausen" wirklich schön und ich genieße die Zeit mit unserer Tochter so sehr, dass ich manchmal, wenn sie so laaaange Schlafphasen hat, schon wieder froh bin, wenn sie wach ist, damit ich mit ihr kuscheln, spielen, sie stillen oder wickeln kann. ;) Ich gehe im Mamasein total auf, aber mein Studium ist mir auch sehr wichtig. Es ist mir wichtig, dass ich meiner Tochter später zeigen kann, dass ich es geschafft habe, weil ich es wollte. Aber ich genieße es im Moment auch, dass ich die Möglichkeit habe, meine Kurse so zu legen wie ich möchte und das eine Semester kürzer zu treten, vor allem weil die letzten Semester so extrem waren. Ein bisschen Pause tut auch mir mal gut :D Vor allem die ersten Wochen verfliegen im Moment regelrecht und Kinder werden wirklich sehr schnell groß - da möchte man natürlich so wenig wie Möglich verpassen ;) Aber ich bin halt auch nicht der Meinung, dass man "kletten" muss und so war unsere Maus auch schon öfter ein paar Stunden in guten Händen, während wir unterwegs waren oder im Kino waren.  Aber meistens bin ich ja alleine und dann kommt sie natürlich überall mit hin. Stillen in der Öffentlichkeit ist für mich auch gar kein Problem, ich bin da sehr entspannt und es ist für mich das natürlichste der Welt. Ich suche mir einfach ein "ruhiges" Plätzchen und dann ist alles gut. :)
Es gibt niemals eine Garantie, dass alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, aber ich denke, ich bin auf einem guten Weg und habe die letzten 2 Monate alles schon gut gemeistert. Man wächst mit seinen Aufgaben, der Alltag pendelt sich ein, man weiß (meistens) was sein Kind hat, wenn es schreit und kennt den Rhythmus. Ohne Unterstützung durch Mann, Familie oder Betreuung wäre es natürlich nicht so einfach, aber das habe ich mir ja alles vor der geplanten Schwangerschaft überlegt und geschaut, was es für Möglichkeiten gibt. Die Milch wird übrigens abgepumpt, wenn ich mal weg muss, so hat meine Tochter immer noch meine Muttermilch und ich Flexibilität, solange ich stille.  Dazu werde ich ein anderes Mal noch mehr schreiben. Und ich bin zuversichtlich, optimistisch und ehrgeizig, dass es auch in Zukunft weiterhin funktionieren wird.  

Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. 

9 comments :

  1. Was für ein toller Beitrag Isy! :)
    Deine Worte zum Studium motivieren mich sogar ein bisschen, dass ich nicht alles so verkrampft sehen muss, sondern auch einige Dinge lockerer nehmen sollte, bzw. meine Zeit besser einzuteilen....
    Ich bin mir auch total sicher, dass du deinen geplanten Weg meistern wirst! Alles Gute für eure kleine, feine Familie <3 :)

    ReplyDelete
  2. Toll beshrieben! Ich weiß genau was du meinst mit "richtiger Zeitpunkt".
    Ich hoffe so sehr auf meinen Festvertrag im nächsten Jahr, muss einfach klappen sonst bricht meine Planung zusammen, aber ich will das alles klappt...
    Liegt leider nicht mehr in meinen Händen, kann nur noch abwarten und hoffen.

    www.kamerakind.blogspot.de

    ReplyDelete
  3. Sehr schön geschrieben, Süße. Ich finde es so toll wie du alles unter einen Hut bekommst.

    Küsschen Vanessa

    ReplyDelete
  4. Ein schöner Beitrag, der Mut macht, wenn man wie ich Bedenken bei Kindern hat.
    Wirklich ganz, ganz toll geschrieben <3

    ReplyDelete
  5. Ich wünsche dir alles Gute Isy.
    Du bist das was ich unter einer Powerfrau verstehe!!

    ReplyDelete
  6. Liebe Isy,

    ich danke dir für deine ehrliche Worten! Unsere Maus kommt wahrscheinlich Ende Februar zur Welt und ab April schreibe ich meine Bachelorthesis. Meistens denke ich, dass wir das gut hinbekommen. Aber ab und an überkommen mich kleine aber feine Panikattacken-Kind-Mann-Studium-Frausein- Wie soll das alles funktionieren? Vor allem weil unsere Maus von Anfang an ziemlich aktiv war und ich zeitweise das Gefühl hatte, sie schläft nie ;-) Da tut es gut etwas über deinen Alltag zu lesen und meine Zuversicht wächst wieder!
    Ich wünsche euch weiterhin so ein gutes Zusammenspiel und dass ihr so gelassen bleibt!
    liebe Grüße
    Miss Sophie

    ReplyDelete
  7. <3 Finde ich aber auch nicht überraschend, dass ihr das toll meistert! :) Weiterhin wünsche ich euch nur das Beste!

    ReplyDelete