#mamatalk - Elternzeit: ein kleiner Rückblick auf die letzten 2,5 Jahre

Diese Woche dreht sich bei der #mamatalk7 Runde alles ums Thema "Elternzeit"! Ab dieser Woche haben wir auch wieder eine neue Mama in der Runde, die liebe Isabella aus Wien vom Blog Mother's Finest! Willkommen und viel Spaß bei und mit uns! Wie die Elternzeit/Karenz bei den anderen Mamas abgelaufen ist/abläuft, könnt ihr bei wie immer bei Frauke, Bell, Nathalie, Sabrina und Bea nachlesen - alle Mamas haben andere Sichtweisen und vor allem durch Österreich vs. Deutschland, auch noch andere Möglichkeiten. Wie das alles bei uns in Österreich abläuft, hat Sabrina ganz gut erklärt!
Bei uns war direkt klar, dass mein Mann aufgrund seines Jobs keine Elternzeit nehmen kann und somit habe ich das ganze natürlich "übernommen". Eine klassische "Elternzeit" habe ich aufgrund des Studiums zwar nicht wirklich gehabt, aber ich habe mich dazu entschieden, 1 Jahr in Karenz vom Nebenjob zu gehen und bin danach wieder auf geringfügiger Basis zurückgekommen und übe diesen Job ja seither auch mit viel Spaß und Freude aus. Ich bin allerdings auch zurückgekommen, da wir das Geld wirklich zusätzlich brauchten und es einfach vieles einfacher macht. Es ist zwar schön, wenn man noch länger Zuhause bleiben kann, aber wir wissen ja alle, dass das nicht überall möglich ist. An der Uni wollte ich kein offizielles "Urlaubssemester" machen, aber das erste Semester (also das von ihrer Geburt) habe ich an meiner ersten Bachelorarbeit geschrieben und keine Kurse oder Vorlesungen besucht - ich wusste, dass es auch so klappt und das war auch eine gute Entscheidung. Das könnt ihr aber alles in meinem Studieren mit Kind Post nachlesen, wenn ihr möchtet, denn dort habe ich ja schon einiges dazu geschrieben. Aber irgendwie war mir einfach klar, dass ich nicht lange pausiere - ich wollte keine große Zeit (und somit Geld) verlieren, auch wenn sich mein Grundstudium etwas verzögert hat durch das Mama-Sein, bin ich beim Master komplett in der Regelstudienzeit und auf jeden Fall glücklich damit. Der 2. Bachelorabschluss wird nun zwar parallel mit dem Master fertig, aber das ist okay. Ich mache mir keinen Druck - denn wenn ich eines durchs Mama-Sein gelernt habe, ist es, dass Zeit nicht wiederkommt. Man muss sie genießen und nutzen!
Es war für mich aber auch immer klar, dass ich wenn ich mal ein Kind bekomme, das erste Jahr Zuhause bleibe. Auch wenn das jetzt "nur" der Nebenjob war, ich wollte einfach diese Momente alle nicht verpassen und intensiv genießen - und das erste Jahr habe ich wirklich sehr genossen! Natürlich passiert danach auch noch unheimlich viel, sie lernen ja jeden Tag dazu, aber sie sind einfach schon größer und ich möchte auch wenn ich irgendwann noch einmal ein Kind bekomme, das ganze erstmal wieder so machen. Vielleicht würde ich auch 2 Jahre Elternzeit in Erwägung ziehen, wenn es finanziell und vom Job her möglich ist, das weiß ich jetzt nicht. Wie man dann wieder einsteigt, weiß ich natürlich auch noch nicht, denn ich weiß ja noch nicht wo ich nach der Uni lande, ich habe zwar Wünsche und Hoffnungen, aber ob die erfüllt werden, weiß man ja leider nie im Voraus - ich bin aber immer optimistisch und denke mir, dass schon alles so kommt, wie es kommen soll. Und durch das Studentenleben ist es natürlich alles viel flexibler und einfacher, als wenn ich jetzt schon voll berufstätig gewesen wäre - deswegen habe ich mich ja ganz bewusst dafür entschieden, während des Studiums mein 1. Kind zu bekommen. Auch wenn man an der Uni auch Pech haben kann und man z.B. 3 Wochen lang Aufgrund von Krankheit Zuhause bleiben muss, weil sie eine Lungenentzündung hatte. So etwas passiert aber hoffentlich nicht all zu oft und bleibt die Ausnahme - und dennoch: im Studium machbar, im Job eher nicht. Aber auch an der Uni ist es nicht immer easy - vor allem bei Kursen mit Anwesenheitspflicht sind nicht immer alle gnädig - bei manchen Abteilungen geht es auch hart zu und man ist einfach draußen. Egal ob Attest oder nicht. Alles schon vorgekommen und dadurch sind solche Verzögerungen dann entstanden - aber das ist alles halb so wild, denn dann macht man am Ende halt ein Semester mehr, wenns sein muss. Mein Kind geht immer vor - warum wäre ich sonst Mama geworden? Aber heutzutage schließt sich "Karriere" und Muttersein Gott sei Dank nicht mehr aus. Und die Abgabe der zweiten Bachelorarbeit habe ich auch noch rechtzeitig (dank Kaffee, Nachtschichten und meinem wunderbaren Ehemann) geschafft ;-)



Aber was ist nach der Elternzeit? Die endet bei mir nun offiziell nächsten Monat, 2 1/2 Jahre nach ihrer Geburt. Für die meisten beginnt spätestens dann wieder das Berufsleben oder sie bekommen das nächste Kind - bei mir geht es hoffentlich ab Herbst/Winter ins Berufsleben, nach meinem Studienabschluss. Ganz wichtig ist dabei natürlich die Kinderbetreuung - ohne die läuft nichts nach und oft auch während der Elternzeit. Denn viele Mütter nehmen Nebenjobs an, um sich ein bisschen etwas dazu zu verdienen und in der Zeit braucht man ja auch einen Babysitter. So wie bei uns. Und ohne die KITA hätte ich auch nicht so schnell weiter und fertig studieren können, das ist klar. Mein Mann arbeitet in einer Branche mit extrem langen und familienunfreundlichen Arbeitszeiten, da ist das nicht immer so planbar. Da ich aktuell ja nur am Wochenende arbeite und die Kinderbetreuung dort geschlossen hat, passt meistens meine Schwester in der Zeit auf und nach Feierabend eben mein Mann. Die Motte freut sich über Papa- und Tantenzeit und ich bin beruhigt, dass sie gut aufgehoben ist. Wir hatten mit unserem Kita-Platz allerdings großes Glück und ich bin wirklich sehr dankbar dafür und froh, dass wir auch bereits einen Kindergartenplatz in unserer Wunscheinrichtung haben. Das ist scheinbar heutzutage gar nicht so selbstverständlich. Die Betreuung ist also weiterhin gesichert und ich hoffe, dass ich dann nach der Uni einen Job finde und voll durchstarten kann. Denn das wäre dann ja der nächste Meilenstein... Ich möchte nämlich nach meinem Studium auf jeden Fall erstmal arbeiten, bevor in ein paar Jahren, das zweite Kind folgt.

Da meine Elternzeit bald vorbei ist, kann ich sagen: ich bin auf jeden Fall sehr froh, wie ich es gehandhabt habe. Und würde es wieder so tun. Ich nutze die Zeit mit meiner Tochter ab 15 Uhr sehr intensiv, sie hat Spaß mit ihren Freunden in der Kita während ich an der Uni bin und erzählt mir danach immer fröhlich, was sie erlebt hat - mir ist vor allem wichtig, dass wir danach Zeit zusammen haben: Spielplatzsessions, Spaziergänge, zusammen spielen, backen, baden - ganz egal was! Ich lege meine Termine, Sporteinheiten, etc. alle so, dass sie mit der Betreuungszeit übereinstimmen und nichts regelmäßig gesondert passiert - außer es geht wirklich überhaupt nicht anders. Und natürlich kommt vielleicht mal etwas dazwischen, aber zu wichtig sind mir die Momente zusammen. Die Zeit mit ihr zu kostbar. Sie werden so schnell groß - ich stehe manchmal dort und kann nicht fassen, wie schnell sie wächst, lernt und wie groß sie schon ist. Ich bin jedenfalls dankbar, dass ich jeden Meilenstein intensiv von ihr mitbekomme, trotz Fremdbetreuung.


Wie auch immer Frau sich entscheidet und welches Karenzmodell man als Familie wählt, ich finde jede Frau (und jeder Mann!) sollte die Chance haben wieder in den Beruf einzusteigen, wenn das der Wunsch ist. Wenn nicht, dann sollte das auch in Ordnung sein und nicht von der Gesellschaft oder anderen Müttern (vor allem diesen) verpönt sein. Denn ob man stillt oder nicht, ob man Stoff- oder Wegwerfwindeln nutzt, ob man Brei selbst kocht oder nicht, ob man früh oder spät oder nie mehr arbeiten geht: wir sollten doch alle so leben, wie wir es möchten. Wir müssen nicht gut finden, was andere machen, aber wir sollten es tolerieren und akzeptieren.

Wie handhabt ihr das Thema Elternzeit? Ist bei Euch der Partner auch in Elternzeit gegangen? Und falls ihr noch keine Kinder habt aber solche irgendwann plant, wie ist euer zukünftiger Wunsch? 





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