#RUNNING - Mein erster Halbmarathon

Gestern war es so weit - mein erster Halbmarathon hat stattgefunden! Ich habe in den letzten Monaten regelmäßig trainiert und freute mich riesig, dass ich dieses Ziel vor Augen hatte. Als ich mich dann offiziell angemeldet hatte, wusste ich: Es gibt kein zurück, außer es passiert etwas unerwartetes wie Krankheit oder ähnliches. Jedes Mal pushte ich mich beim Training etwas mehr, aber manchmal gab es auch Momente in denen ich dachte: "Wie soll ich es so weit schaffen?". Und doch wusste ich, dass ich es schaffen würde - weil mein Wille da war.

Training

Die letzten 2 Wochen wurde ich dann aber zurück geworfen - im Dänemark Urlaub fing alles an, ich hatte häufiger Magenschmerzen und mir ging es gesundheitlich nicht wirklich toll. Vor ein paar Tagen begann dann auch noch mein Hals zu kratzen, die Nase zu laufen und ich hatte wirklich schon die Befürchtung, dass ich krank werde, weil alle um mich herum es waren. Aber mein Immunsystem wehrte dann doch alles ab und es ging mir am Samstag wieder gut, als wäre nichts gewesen. Dennoch konnte ich in den letzten 2-3 Wochen nicht wie geplant trainieren und war das letzte Mal am Montag vor dem Lauf eine 10km Runde drehen - allerdings in einer passablen Zeit und ich dachte mir "Wird schon". In der Woche davor soll man ja sowieso nicht mehr so viel tun, aber so wenig war auch nicht geplant. Mitte der Woche war ich schon fast davor mich auf die 10km-Distanz umzumelden, als ich gehört habe, dass das ging - nur um nichts gesundheitliches zu riskieren. Meine Magenprobleme waren immer noch nicht ganz abgeklärt und hin und wieder hatte ich meine Probleme. Vor allem beim Sport. Als ich aber am Samstag mich so gut fühlte, mir alle zugesprochen haben, wusste ich: Ich hole meine richtigen Startunterlagen ab (die dann im Endeffekt zwar mein Mann und der Freund meiner Schwester abgeholt haben, aber ich hatte ja auch Geburtstagsbesuch ;)) und laufe die Distanz so gut wie möglich. Am Anfang wollte ich ja unter 2:20h laufen, das war mein geplantes Ziel, daher meldeten meine Schwester und ich uns auch für den Startblock an. Leider hatte meine Schwester dann vor kurzem auch noch eine Fuß-OP und durfte somit auch nicht mitlaufen - also war ich auf mich "alleine" gestellt und dachte mir: Ach, ich 2 1/2 Stunden oder so, sollte ich das schon schaffen. Und wenn ich auch nur einen Teil schaffe, mein Ziel war dann nur noch der Zieleinlauf und meine Zeit wurde für mich im Kopf total zur Nebensache. Ich trainierte auch oft mit Buggy, weil es zeitlich oft anders nicht ging und das ist natürlich anders, als wenn ich alleine unterwegs bin. Aber eine Trainingseinheit ist besser als keine, richtig? ;)


An den 2 Tagen vorm Wettkampf hatte ich ja auch noch Geburtstagsbesuch - am Freitag war meine Feier mit Freunden und am Samstag Kaffee & Kuchen mit der Familie - also viel Trubel, wenig Ruhe aber viele Menschen, die mir viel Erfolg gewünscht haben und mich damit noch einmal motiviert haben. Es gab also noch eine Portion Nudeln am Abend zuvor und ich bin glücklich und etwas nervös ins Bett gegangen.

Wettkampftag 

Am Tag X bin ich um kurz vor 7 aufgestanden, habe eine Scheibe Brot mit Erdnussbutter und Honig zu mir genommen und meinen Kaffee getrunken (den habe ich auch im Training immer getrunken, normalerweise laufe ich aber auf nüchternen Magen, daher musste ich mich schon etwas zum Frühstück zwingen). Der Lauf sollte um 10:00 Uhr beginnen, also habe ich mir extra 3 Stunden gelassen. Ich wurde aber immer nervöser und konnte so nicht mal mehr wirklich viel zu mir nehmen, eigentlich hatte ich noch einen Banane geplant, aber das war mir dann auch egal. Mit dem Fahrrad bin ich dann zum Start gefahren (quasi als kleines Warm-Up) und als ich die ganzen Läufer/innen sah, war ich voller Vorfreude. Ich konzentrierte mich kurz, machte mir meine Playlist an (die ich am Vorabend extra noch zusammengestellt hatte) und wartete darauf, dass es los ging. Ich ordnete mich mal bei 2:45h ein, weil ich mir dachte, dass ich einfach zu wenig trainiert hatte und lieber langsam und gemütlich laufe um die Distanz zu schaffen und das für realistisch gehalten habe.

10:00 Uhr - der Startschuss fiel. Wir sind alle in Bewegung gekommen, irgendwann konnten wir auch leicht joggen und als ich über die Startlinie gelaufen bin, war alles an Nervosität wie weggeblasen. Komplett. Ich bin einfach gelaufen und hatte Freude daran - am Wegrand standen schon alle am Klatschen und das Wetter war perfekt. Sonne, kein Regen, nicht zu kalt, nicht zu warm. Ich bin schon sehr, sehr froh, dass ich mich für einen Halbmarathon im Herbst entschieden habe - für mich ja sowieso mit die schönste Jahreszeit. Ich lief meine Runden, bei Km 3/4 warteten mein Mann mit der Kleinen und meine Schwester und ihr Freund mit lustigen Schildern und ich war noch so entspannt, mich gerade noch am warm laufen, aber freute mich einfach schon riesig sie zu sehen. Ich wusste, sie würden erst wieder am Ziel auf mich warten und das gab mir noch einmal einen Schuss Motivation. Ich lief und lief, freute mich, war glücklich. Es kam mir überhaupt nicht anstrengend vor - die ersten 10km waren so leicht, weil ich sie in den letzten Monaten zu meiner Standardroute gekürt hatte. Irgendwann war ich kurz vor Km 15 und wusste: Das war meine längste Distanz, die ich je gelaufen war. Und auch nicht super häufig - ich war schon stolz, als ich diese wieder erreichte und freute mich, dass es mir noch so gut ging und weder meine Beine schmerzten, noch meine Kondition mir einen Strich durch die Rechnung machte. Aber, weil natürlich nicht immer alles gut sein kann, kam dann irgendwann km 18 und ich musste ein bisschen beißen. Ich wusste, es waren nur noch ein paar Kilometer, kaum der Rede wert, aber kurzzeitig fiel es mir schwer meine Beine zu bewegen. Ich nahm mein Gel zu mir (scheußlich süß das Zeug, aber ich hatte im Training auch schon welches benutzt und wusste, es hilft mir kurzzeitig noch einmal zu pushen) und hatte vom Kopf her wieder mehr Motivation und durchs Magnesium Direkt auch wieder mehr Beinpower. Die letzten Kilometer habe ich dann sogar eine wirklich gute Pace gehabt, die ich im Training auch meistens hatte (davor war ich immer ein bisschen langsamer, aber ich wollte ja auch unbedingt ins Ziel!) und habe mich richtig gepusht. Nur der letzte Kilometer war schwer - bis zu dem Zeitpunkt, als ich den Start sah und wusste, das Ziel ist um die Ecke. Nur noch knapp 500m bis zum Ziel. Da habe ich noch einmal angezogen, habe in der Kurve auch meine Familie stehen sehen, meine Tochter die über beide Ohren strahlte und laut "Mama! Mama! Mama!" rief und ich sprintete noch einmal los. Und da war es: das Ziel. Ich wusste, es sind nur noch max. 20-30m bis dorthin, alle jubelten, Cheerleader standen am Wegrand und ich lief und habe das einfach nur genossen.


Ich habe es geschafft! Ich habe meinen ersten Halbmarathon absolviert und bin tatsächlich zum ersten Mal im Leben 21,1km gelaufen. Wahnsinn! Das ist ein irres Gefühl und ich wusste gar nicht wohin mit meinen Emotionen. Als ich meine Polar M400 stoppte, wusste ich schon: Ich war unter meiner gewünschten Zielzeit von 2:20h geblieben - und das obwohl es mir in den letzten 2 Wochen nicht gut ging und mein Körper schwächer war als die Wochen zuvor. Ich habe den Halbmarathon in 02:16:01h geschafft und war verdammt glücklich und stolz darüber. Ich glaube, ich hätte schneller sein können, wenn mein Training die letzten Wochen nicht unter Stress und allem gelitten hätte, aber ich bin wirklich mehr als happy! #justdoit

Zum Schluss gab es dann noch etwas Essen (als ich wieder essen konnte!), eine Beinmassage (rate ich jedem zu machen, unglaublich gut!) und wir haben danach meinem Mann und seinen Geschwistern bei der 5km Distanz zugesehen und sie angefeuert. Sie haben es auch unglaublich gemacht - bis zu einem Sieg in der Altersgruppe und 3. Platz in der Gesamtwertung und meinem Mann als Nicht-Läufer in einer wirklich guten Zeit. Ich war sehr stolz! Ein wirklich toller, sportlicher Start in den Tag mit einem unvergesslichen Erlebnis. Jetzt folgt erstmal die Regenerationsphase, meine Beine sind allerdings erstaunlich fit und ich hatte irgendwie mit Muskelkater gerechnet, den ich aber gar nicht habe. Meine Knie schmerzen ein wenig von der Belastung, weil ich natürlich so weit noch nicht gelaufen war, aber es ist schon viel besser als gestern und wird morgen hoffentlich wieder komplett gehen.

Und der nächste Halbmarathon kommt bestimmt - aber weiter möchte ich vorerst auch nicht laufen. Meinen Respekt an alle Marathonläufer/innen, die gestern das Ziel überquert haben. Die Runde 2x zu laufen, wäre für mich undenkbar :D


5 comments :

  1. Toller Post, ich habe richtig mitgefiebert :D 21,2 km sind schon eine ordentliche Strecke! Starke Leistung!

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  2. Kompliment und Glückwunsch -eine tolle Leistung!

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  3. Hey Isy,

    Sehr schöner Post :) Du kannst wirklich stolz auf dich und diese Leistung sein.
    Ich bin froh, dass ich mich seit langem überhaupt wieder aufraffe joggen zu gehen.

    Viele Grüße,
    Tatjana

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  4. Herzlichen Glückwunsch und Respekt!
    Ich war bei meinem ersten Lauf vor kurzem (Laufanfänger über 5,6km) auch sehr stolz auf mich.

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  5. Woah! Herzlichen Glückwunsch. Das wäre auch irgendwann mein Ziel. Dieses Jahr kam das Laufen bisher aber viel zu kurz. Ich gelobe Besserung. :) Liebe Grüße, Lidia

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