Dreieinhalb Jahre Motti.
Ich staune manchmal selbst darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Als ich noch nicht schwanger war und Kinder nur ganz grob geplant war, dachte ich mir immer: Zwischen meinen Kindern sollen 3,5 Jahre sein. So wie bei meiner Schwester und mir. Das war für mich immer der perfekte Abstand. Und heute ist der Tag gekommen und ich bin immer noch Einzelkind-Mama. Und glücklich damit. Manchmal denke ich darüber nach, wann wohl der richtige Zeitpunkt fürs nächste Kind ist und ob ich diesen vielleicht schon verpasst habe? Aber dann denke ich mir wieder: Nein. Ich genieße die Zeit mit meiner Tochter zu sehr, als dass ich etwas bereuen würde. Aber auch wenn mein Mann mir schon lange in den Ohren liegt, dass ein zweites Kind doch bald wunderbar wäre (Männer haben ja auch leicht reden), kommt jetzt noch ein kleines Persönchen seit ein paar Monaten auf mich zu, und wünscht sich ein Geschwisterchen. Bisher war das immer nur eine Schwester - einen Bruder möchte sie auf keinen Fall. Bis heute. Heute kam sie zu mir und meinte, sie würde sich auch über einen Bruder freuen und es sei ihr egal. Sie hätte nur soooooo gerne auch ein kleines Baby zuhause. (Im Kindergarten sind ein paar Mamas schwanger und alle Kinder haben Geschwister, sie ist die einzige ohne.)
Ich denke mir immer, ich werde es doch sicher wieder spüren, wenn es soweit ist - so wars beim ersten ja auch. Oder? Und es kann sich auch ganz plötzlich von heute auf morgen ändern. Klar, wenn ich kleine Säuglinge sehe oder Schwangerschaftsbäuche, freue ich mich auch und schmunzle in mich rein, und stelle es mir manchmal vor, aber gerade passiert so viel in meinem Leben. Ich könnte es mir JETZT nicht vorstellen. Ihr werdet denken "Aber so ein Baby kommt ja nicht von heute auf morgen". Ja, ich weiß. Es dauert immerhin 40 Wochen, bis die kleinen auf die Welt kommen und vielleicht wird es ja auch mehrere Monate dauern, schwanger zu werden und zack, bumm, ist Motti schon 5 oder im Schulalter. Denn ihr wisst ja, die Zeit rast. Rennt. Fliegt. Mit Worpgeschwindigkeit.
ABER: Momentan genieße ich einfach, dass Motti aus dem gröbsten raus ist - sie wird von Tag zu Tag selbstständiger, kann sich hier und da auch mal etwas länger alleine beschäftigen, hilft mir beim kochen, backen, putzen, fährt Fahrrad, und hat hin und wieder Bockphasen in denen ich denke: Wie wäre das bitte mit 2 Kids? Wird man allem gerecht? Normale Fragen, die wohl jede Mutter hat, die irgendwann mit dem zweiten, dritten, vierten, fünften Kind schwanger ist. Denn vermutlich fragt man sich das jedes Mal? Aber wie gesagt: Es kommt immer anders als man denkt und plant, oder? Das habe ich als Mutter gelernt. Deswegen mache ich mir da auch keine Gedanken und lasse das Leben einfach passieren.
Aber vielleicht ist ja auch genau das, was alles ausmacht. Das Leben wäre doch langweilig, wenn alles nach Plan laufen würde, wir keine Überraschungen hätten, keine Spontanität leben könnten. Vor ein paar Jahren hätte ich gedacht, dass ich schon Kind Nr. 2 hätte. Nun weiß ich, dass es nicht so ist, und dennoch bin ich glücklich und zufrieden. Mehr als das. Erfüllt, von so viel Liebe, die mir mein Kind jeden Tag gibt. Erschöpft, aber erfüllt und glücklich. Von ganzem Herzen. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt und ich weiß, dass es dann auch der richtige sein wird. Denn alles passiert so, wie es passieren soll. Denn: Was wäre die Welt nur ohne Kinder? Langweilig. Trist. Nicht bunt.
Wie ist das bei Euch? Welchen Abstand habt (oder wollt) ihr zwischen den Kids? Seid ihr damit glücklich oder hättet ihr es lieber anders gehabt? (es ist doch immer richtig so, wie es ist, oder?).
Hi Isy. Ich habe deinen Blog viel gelesen als unser 2. Kind auf die Welt kam als Nr 1 gerade mal 1,5 war. Jetzt wird Nr 2 bald 2 und langsam werden wir wieder zu normalen Menschen, der Zombiestatus verzieht sich langsam. Bei uns war es nicht geplant sondern aus "der Not" heraus so gekommen. Unter normalen Umständen finde ich es Wahnsinn so kurz aufeinander. Aber da wir Nr 1 fast nur mit Hilfe bekommen haben (die Hormonspritzen lagen schon im Kühlschrank für künstliche Befruchtung) nahmen wir es in Kauf, falls es schnell gehen würde. Hauptsache kein Einzelkind. Als es dann so schnell klappte, war ich geschockt und konnte nicht glauben, dass meine erste Reaktion auf einen positiven SST mal "Shit" sein könnte... natürlich auch Freude, ganz klar. Ärzten zufolge hatten wir schließlich 2x im Lotto gewonnen. Aber, der Abstand plus 2 Jungs ist heavy. Du machst es schon richtig und wirst es spüren. Nicht alles muss nach Plan gehen. Mach weiter wie es für deine Familie gut ist. <3 Denn das weisst NUR du!
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