Unsere Mama Talk Runde geht weiter und diese Woche geht es ums Thema "Mama sein, Frau bleiben"! Aber erst einmal möchte ich die liebe
Lotta in unserer Runde begrüßen, wir freuen uns sehr, dass du nun immer Samstags über deine Erfahrungen schreibst, weil die liebe Janina aus Zeitgründen leider aussteigen musste und zweitens möchte ich vor allem unserer lieben
Frauke zur Geburt ihres kleines Sohnemannes gratulieren, der nämlich vor ein paar Tagen endlich das Licht der Welt erblickt hat! Nun ist sie auch eine Mama und darf die erste Kuschelzeit genießen! Alles, alles Liebe euch Dreien! Übrigens findet ihr auch bei
Nathalie heute ihren Post, denn die liebe hatte das Glück einen wunderbaren Urlaub auf Korsika zu genießen und daher gibt es ihren Beitrag heute!
Das Klischee, dass man wenn man erstmal Mama ist, keine Zeit mehr für nichts hat, stimmt nicht. Natürlich verändert sich alles, denn der Lebensmittelpunkt ist nun ein kleines Wesen, dass den Schutz und die liebe seiner Eltern braucht, aber man ist trotzdem noch man selbst. Man muss seine Zeitfenster natürlich wesentlich effektiver nutzen, aber man darf einfach nicht vergessen, dass man selbst auch weiterhin die Person bleibt, die vielleicht gerne shoppen geht, Sport macht, Kaffee trinkt oder häkelt. Egal was es ist, man darf es tun! Ich finde es furchtbar, dass viele denken, man ist eine "Rabenmutter", weil man vielleicht sein Kind ein paar Stunden die Woche zur Oma gibt oder in die Krippe/Kita - meiner Meinung nach ist das nämlich sehr wohl wichtig, für die Entwicklung der kleinen Persönchen. Natürlich bekommen wir alle Kinder um mit ihnen Zeit zu verbringen, aber es muss doch jeder selbst wissen wie er damit umgeht und diese ganzen Vorurteile sollte man vergessen. Genauso ist es auch bei Dingen wie der Figur, wenn man Hobbys nachgeht ohne Kind oder vielleicht sogar, wenn man sich Paarzeit verschafft. Bitte, nur weil wir Kinder haben, sind wir doch keine anderen Menschen und haben immer noch unsere ganz normalen Bedürfnisse. Die als Paar oder als Frau. Die Kinder bereichern unser Leben jeden Tag, das werde ich keinem erzählen müssen, aber sie können manchmal auch sehr nervenraubend sein. Vor allem jetzt, wo das Alter beginnt, wenn man sich doch mal bockig auf den Boden wirft oder partout den Willen durchsetzen will. Da braucht man diese Auszeiten doch erst recht! Und die Freude ist umso größer, wenn man dann wieder Zuhause bei seinem Kind ist und es in die Arme schließt oder beim schlafen zuschaut. Man lernt diese Momente dann ganz anders zu schätzen. Die Zeit mit seinem Kind ist viel, viel kostbarer. Für mich ist das jedenfalls so.
Was bedeutet das für mich? "Frau sein"- ich finde ja ehrlich gesagt, dass es etwas komisch klingt. Man ist doch immer noch FRAU, egal ob man Mutter ist oder nicht. Aber da es hier ja um die Dinge geht, die man vor der Geburt vielleicht so gerne gemacht hat und die Frage ob man sie immer noch tun kann, muss ich es wohl anders interpretieren. Vor der Geburt war ich längst nicht so diszipliniert wie heute. Klar, ich war schon immer ehrgeizig und wusste was ich will, aber meine Einstellung ist noch bewusster geworden. Ich schätze Dinge mehr. Sei es Zeit, Freundschaften oder andere Dinge im Leben. Für mich bedeutet das alles, dass ich "trotz"
(das Wort mag ich in dem Zusammenhang ja gar nicht... Immer dieses "Trotz Kind bist du so schlank", "Trotz Kind kannst du Abends mal eine Auszeit nehmen?" "Trotz Kind.... dies und das". Wer hat sich sowas nur ausgedacht?) Kind das schaffen kann, was ich mir vornehme. Vielleicht mit Umwegen oder Stolpersteinen oder manchmal auch mit Zeitverzug, aber: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
So geht es mir also beim
Studium (zwei Studiengänge mit Kind sind kein Pappenstiel, aber es funktioniert mit Betreuung und liebevollen Menschen an seiner Seite), beim
Sport (den ich seit der Geburt erst wieder so viel mache, weil mir der Ausgleich gut tut und ich meine Seele dort baumeln lassen kann), bei meinem
Nebenjob dem ich alle 2 Wochen weiter nachgehe, bei
Kaffeedates mit meinen Freundinnen oder
Auszeiten mit meinem Mann. Das Studium ist für mich wichtig, daher habe ich mich auch dazu entschlossen es ganz normal weiterzuführen und bin sehr stolz, dass ich dieses Semester so gut geschafft habe und ich neben dem rest des Bachelors noch meinen Master wuppe. Es waren viele Wochenstunden und vor allem die letzten 4 Wochen wirklich sehr hart, aber ich habe es geschafft und das sogar noch gut. Das soll jetzt nicht eingebildet klingen und manchmal ist es wirklich hart, ich war Abends oft todmüde und bin nur ins Bett gefallen
(weswegen es auch in allen Bereichen hier sehr ruhig ist), aber meistens sehr zufrieden. Mein Nebenjob im Hotel macht mir auch so viel Spaß und ist für mich oft sogar "Entspannung". Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich kann dort 8h für mich sein. Der Sport ist mein Ausgleich - ich liebe es morgens meine Laufrunde zu drehen oder einfach ein paar Kayla Übungen zu machen. Ich kriege dabei nicht nur Kraft für mein Kind, sondern auch für meine Seele. Es tut mir einfach gut und ist mir sehr wichtig. Genau wie meine Kaffeedates oder mal die Pausen mit Freundinnen, auch mit Kindern. Denn ich liebe es sie dabei zu haben. Ich bin Mama, mein Kind gehört zu mir. Natürlich sind Pausen ohne auch mal wichtig und so waren zum Beispiel der Mann und ich gestern noch eine Runde im See schwimmen, Abends, nach der Arbeit. Das Kind schlief schon seelenruhig im Bett und da wir gerade eine Freundin zu Besuch haben, hat sie kurz aufgepasst. Es war nur eine Stunde, aber eine Stunde die für viel Kraft sorgt. Man muss also nicht gleich Stundenlang etwas unternehmen ;) Mit Omas und Opas in der Nähe
(oder generell mehr Familie) wäre natürlich alles einfacher und man könnte auch unter der Woche mal einfach ins Kino oder Essen gehen, aber irgendwie fehlt uns das dann auch nicht so wirklich. Wahrscheinlich weil wir es einfach gewohnt sind? Natürlich könnte man sich einen Babysitter leisten und in Zukunft wird meine Schwester sicher das ein oder andere Mal gerne Abends babysitten, falls wir mal etwas unternehmen wollen, aber wir genießen es auch einfach im Sommer auf dem Balkon zu sitzen, wenn die Maus schläft, Kerzen anzumachen und ein kühles Bier zu trinken. So wie wir es immer gemacht haben und immer tun werden.
Abgesehen davon sind natürlich auch Dinge wie Shopping
(okay, das ist vielleicht weniger für mich geworden, seitdem die Maus da ist, aber einfach weil ich lieber für sie shoppe und das noch nie so gerne mochte, außer es MUSS sein - sprich alte Kleidung ist nicht mehr tragbar ^^) und Beauty
(ich war noch nie ein Schminksuchti, ein bisschen Mascara, Augenbrauengel und Blush reichen - dazu meine Tagescreme und finito!) auch noch teile meines Lebens. Für mich ist es normal, dass sich mein Kleidungsstil nach der Geburt nicht groß verändert -
"Style is a way to say who you are without having to speak" - ich bin doch immer noch ich, trage weiterhin gerne modische Kleidung und liebe meine Kleidchen, Röcke und co. Und der Fan von High Heels war ich sowieso noch nie ;-)
Und ob ihr es glaubt oder nicht - aber selbst die kleinen Momente wie Kaffee auf dem Balkon, während das Kind in ihrer Sandkiste spielt oder auch Mittagsschlaf hält oder Spielplatz-Besuche sind für mich oft "Auszeiten" und irgendwie mein neues "Frau" sein. Denn jetzt bin ich Mama und das ist das größte und Beste was mir je passieren konnte. Es gehört zu mir und macht mich aus. Mich als Frau. Mama sein, Frau werden.